Die kleine Wolke
unschuldig am Horizont
macht doch keinen Schnee
Bloß zarte Schleier
schmeicheln dem Abendhimmel
errötend zur Nacht
Der Mond liegt im Dunst
will nichts von morgen wissen
So wenig wie ich
Die kleine Wolke
unschuldig am Horizont
macht doch keinen Schnee
Bloß zarte Schleier
schmeicheln dem Abendhimmel
errötend zur Nacht
Der Mond liegt im Dunst
will nichts von morgen wissen
So wenig wie ich
Am Abend noch bleich
erhebt sich der Mond und fällt
morgens blutorange
Macht Nächte schlaflos
zeugt Lust – bewegt die Meere
Luna – nicht der Mond
Im Überfluss Gold
verschwenderische Sonne
schamrot versunken
Vom Gold nimmt der Mond
die Nacht schenkt es den Sternen
bis der Morgen graut
Blickwinkel im Licht
zitternd glitzernde Linien
Wellen golddurchwebt
Drei Schritte weiter
die Schatten offenbaren
schlammiges Tiefgrün
Verschluckte Sonne
bleiern schwer fließt nun der Fluss
Der Mond bezeugt es
Die Nacht durchgemacht
erscheint er blass am Morgen
träumerisch doch wach
Er geht nicht schlafen
halb von Sonne beschienen
Mond im blauem Dunst
Nachts verfing er sich
in wehenden Gardinen
Dann flog er zum Mond
Ich sah ihn wieder
beim Frühstück mit dem Vogel
Des Maikäfers Tod
Zeichnung auf Azur
ein hauchfeiner Federstrich
Sichel in Silber
Der Linie folgend
nur mit der Federspitze
Ein Glanzpunkt — sein Stern
Wind jagt die Wolken
wütend über bleichen Mond
Er scheint ungerührt
Unter der Venus
ein Neumond zum Verlieben
Nur für eine Nacht